3 Fragen an TBS-Berater Peter Stoverink zu einem Seminar über die Gestaltung neuer Arbeitswelten
Open-Space, Flex-Work, Desksharing – diese Begriffe stehen stellvertretend für den wachsenden Bedarf an neuen Büroraumkonzepten. Wie ist dieser Boom zu erklären?Bereits in den 2000er Jahren gab es einen Umbruch in der Büroraumgestaltung. Insbesondere bei großen Versicherungs-, Telekommunikations- und Finanzdienstleistern wurden vielfach Großraumbüros eingeführt. Einzelbüros galten als Auslaufmodell. In der Corona-Pandemie sind Home-Office und digitale Zusammenarbeit von der Ausnahme zur Normalität geworden. Mit der sinkenden Anwesenheit in den Büros stellt sich die Frage, wie der Raum in Zukunft sinnvoll genutzt werden kann und auch, ob nicht teure Büroflächen eingespart werden können. Das geht soweit, dass Einsparziele von zum Beispiel 20 % der Büroarbeitsplätze bei Neubauten vorgegeben werden. Es gibt somit mehrere Einflüsse, warum das Thema Büroraumkonzepte im Fokus steht.
Inwiefern ist dies ein Thema für die Interessenvertretung?
Veränderungen der Arbeitsplätze berühren unterschiedliche mitbestimmungspflichtige Tatbestände. Es müssen technische Aspekte wie zum Beispiel die Arbeitsplatzausstattung ebenso geregelt werden wie organisatorische Gesichtspunkte wie etwa die Formen der Zusammenarbeit. Und auch die Bestimmungen des Arbeitsschutzes sind im Rahmen dieses Umbaus im Blick zu behalten.
Die TBS führt ein Seminar zum Thema „Büroraumkonzepte mitgestalten“ durch. Was nehmen Teilnehmende aus dem Seminar mit?
Gemeinsam werden die Möglichkeiten einer beteiligungsorientierten Gestaltung neuer Büroraumwelten im Hinblick auf die relevanten technischen, organisatorischen und rechtlichen Aspekte sondiert. Ein besonderes Augenmerk wird zudem auf die Gestaltung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes gelegt. Nicht zuletzt stellen wir Methoden dar, wie Beschäftigte direkt an diesen Prozessen beteiligt werden können. Denn nur so lassen sich Arbeitsbedingungen schaffen, die die Interessen der Belegschaft wirklich berücksichtigen.