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Microsoft Copilot: Leistungskontrolle leicht gemacht

Der Microsoft Copilot ist ein KI-basiertes Tool zur Unterstützung von Büroarbeiten und ein neuer Bestandteil von Microsoft 365. Microsoft verspricht uns gesteigerte Effizienz und Produktivität. Dem stehen Risiken und Herausforderungen für die Beschäftigten gegenüber, die der Artikel beleuchtet.

Die Technologie ermöglicht es, Texte nach Vorgaben schreiben zu lassen, Excel-Tabellen zu analysieren oder PowerPoint-Präsentationen zu erstellen. Sie funktioniert fast wie ein persönlicher Assistent. Bei einer Anfrage kann sie auf nahezu alle bei Microsoft gespeicherten Daten zugreifen, auf die auch die Nutzer*innen selbst Zugriff haben. Die Aufgaben können die Nutzer*innen in Analogie zu ChatGPT in normaler Alltagssprache formulieren. Er braucht kaum Vorwissen und keinerlei Programmierkenntnisse.

Wo können Risiken für Beschäftigte entstehen?

Ein Beispiel: Stellen wir uns vor, eine Führungskraft verfügt über Zeiterfassungsdaten der letzten 5 Jahre von 10 Mitarbeitenden. Darüber hinaus stehen ihr weitere Dateien zur Verfügung, die Daten über diese Mitarbeiter*innen enthalten.

Nun könnte diese Führungskraft in ganz normaler Alltagssprache Fragen mithilfe von Copilot formulieren:

  • „Welche Mitarbeiter*innen haben in den letzten 5 Jahren die meisten Überstunden gemacht und wie korreliert dies mit anderen Faktoren?“
  • „Gibt es Muster in den Arbeitszeiten, die auf ineffiziente Arbeitsgewohnheiten hinweisen?“
  • „Welche Mitarbeitende zeigen eine auffällige Abwesenheit in den Daten und könnten möglicherweise ihre Arbeitszeit nicht angemessen erfassen?“

Sofern die Daten diese Informationen hergeben, kann der Copilot diese auswerten und für den Vorgesetzten zusammenfassen. Damit werden Informationen leicht zugänglich, für deren Aufbereitung bisher tiefgreifende Kenntnisse z. B. in der Programmierung von Excel erforderlich waren.

Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass der Copilot schlicht Dinge erfindet. Für ChatGPT sind diese sogenannten „Halluzinationen“ gut belegt. Auch der Copilot scheint hiervon betroffen zu sein. So kann ein Arbeitnehmer im schlimmsten Fall den Job verlieren. So erging es z. B. zwei amerikanischen Anwälten, die mit erfundenen Urteilen vor Gericht argumentierten. Sie verloren ihre anwaltliche Zulassung.

Was können Betriebsräte tun?

Datenschutz und Mitbestimmung sind von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass die Rechte der Arbeitnehmenden gewahrt bleiben. Allerdings gibt es bei einer neuen Technologie wie dem Copiloten noch viel mehr zu beachten. Gerade bei der Einführung einer neuen Technologie ist die Qualifikation von Arbeitnehmenden in den Mittelpunkt zu stellen. Am Anfang braucht ein Unternehmen klare Regeln zur Nutzung, an deren Ausgestaltung der Betriebsrat beteiligt werden muss. Dabei beraten wir Sie gerne! Kontaktieren Sie uns hier.